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Vom 14. bis zum 19. April besuchte uns eine Delegation unseres Partnervereins NDK.hu um gemeinsam mit uns das Projekt “Verwurzelt in Chemnitz” zu starten und ein paar sehr schöne und interessante Tage in ihrer ehemaligen Heimatstadt und der Umgebung zu erleben.

Begrüßt wurden unsere Gäste am 14. April mit einem kleinen Abendempfang im ehemaligen Wohnheim am Bernsbachplatz, im Volksmund “Paprikaturm” genannt, in dem sich heute das Seaside Residenz Hotel befindet. Vertreter des Vereinsvorstandes und unsere Ehrenvorsitzende Etelka Kobuß hießen die Ungarn mit einem Glas Sekt und einen kurzen Grußwort herzlich willkommen. Einer der Höhepunkte des Abends waren die Jugenderinnerungen eines Karl-Marx-Städter Vertragsarbeiters, die dieser in Form eines Gedichtes vortrug.

Am 15. April besuchte die Delegation Brand-Erbisdorf, wo neben einer Baumpflanzung eine Besichtigung des NARVA-Werkes und ein Stadtrundgang auf dem Programm standen.

Am 16. April war es dann endlich so weit: Gemeinsam mit unseren ungarischen Freunden starteten wir im Besein vieler interessierter Chemnitzerinnen und Chemnitzer unser Projekt “Verwurzelt in Chemnitz” mit der Pflanzung eines Freundschaftsbaumes in der neuen Grünanlage “Am Wall” im Herzen unserer Stadt. Für gute Stimmung sorgten neben den interessanten Reden kurze musikalische Beiträge und ein Gläschen Sekt. Viele unserer Gäste nutzen die Gelegheit, um in persönlichen Gesprächen Erinnerungen an ihre Zeit im damaligen Karl-Marx-Stadt auszutauschen. Nach einem Mittagessen im Ratskeller und einer Einkaufstour im Chemnitz-Center liesen unsere ungarischen Freunde den Abend im Braugut Hartmannsdorf bei Musik und Tanz gemütlich ausklingen.

Am darauf folgenden Sonntag, den 17. April fuhren viele unsere Gäste nach Freiberg, um die Stadt zu besichtigen, in der einige von ihnen viele Jahre gearbeitet und gelebt haben.

Besonders interessant war für die Teilnehmer der Besuch des Chemnitzer Industriemuseums am Vormittag des 18. April. Etliche von ihnen erkannten die Maschinen von ihren früheren Arbeitsplätzen in Karl-Marx-Städter Industriebetrieben wieder. Als Kontrastprogramm ging es anschließend auf eine Rundfahrt zu den ehemaligen Betriebsstätten entlang der Zwickauer Straße in Chemnitz. Ein großer Teil der Betriebe existiert heute in der gekannten Form nicht mehr. Einige Werke wurden abgerissen, andere modernisiert und verkleinert. Überhaupt hat sich in Chemnitz seit der Ankunft der ersten ungarischen Vertragsarbeiter vieles verändert. Die neu gestaltete Innenstadt sorgte bei vielen unserer Gäste nicht nur für großes Erstaunen, sondern auch für eine gewisse “Orientierungslosigkeit”, was angesichts der zurückliegenden drei oder vier Jahrzente, seit denen die ersten Ungarn als junge Männer und Frauen in unsere Stadt kamen, keine Überraschung ist. Am Nachmittag des 18. April ging es dann zur Stadt- und Schloßbesichtigung in nahegelegene Augustusburg.

Nach diesen aufregenden und für den einen oder anderen sicher auch anstrengenden Tagen hatten sich unsere Gäste das gemeinsame Abschiedsessen am 18. April im Genossenschaftsheim Siegmar wirklich verdient. Bekannte Schlager aus DDR-Zeiten luden zum Tanzen ein und auch für interessante Gespräche und einen intensiven Erfahrungsaustaus blieb noch Zeit. Offensichtlich kam das Programm gut an, denn noch am selben Abend konnten wir Familie Kakuk aus Chemnitz als neunundneunzigstes bzw. hundertstes Mitglied in den Reihen unseres Vereins begrüßen.

Ein ganz besonderes Dankeschön gilt den Betreibern des Genossenschaftsheim, Familie Radványi und ihrem Team, die uns an diesem Abend mit reichlich gutem Essen und ebenso guten Getränken versorgt haben – was bei über 90 Gästen keine leichte Aufgabe war. Und natürlich unseren ungarischen Freunden von NDK.hu, die uns mit ihrem Besuch eine große Freude bereitet haben.