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Die vielleicht schönste und beeindruckendste Liebesgeschichte Ungarns ist die Liebe des ungarischen Dichter Miklós Radnóti (Budapest, 05.05.1909 – Abda, 09.11.1944) zu seiner Frau  Fanni Gyarmati.

Die letzten und erschütterndsten Gedichte schrieb Radnóti unter deutscher Aufsicht im Lager Heidenau, neben Bor in Serbien, an die große Liebe seines Lebens. Der kranke und extrem geschwächte Dichter wurde mit gerade mal 35 Jahren während eines “Gewaltmarsches” durch Ungarn (ca. 02.11.1944) in Abda bei Győr von seinen Nazi-Aufsehern erschossen. Fanni Gyarmati heiratete nach dem Tod ihres Mannes nie wieder. Sie lebte bis zu ihrem Tod am 15.02.2014 allein in ihrer gemeinsamen Wohnung in der Pozsonyi Straße. An der Tür das vor 77 Jahren gemeinsam angebrachte Namensschild: Dr. Miklós Radnóti.

Der Ungarische Kulturverein widmete eine Ausstellung mit Fotografien des Paares und eine Lesung mit den vielleicht schönsten Liebesgedichten der ungarischen Literatur am 29.09.2014 ab 18:00 Uhr im IKARUS-Treff (Dr.-Salvador-Allende-Straße 34 09119 Chemnitz) – vorgetragen von Mátyás Simon, illustriert mit Fotografien des Ehepaares, und Hintergrundinformationen mit Ildikó Mészáros.

Die vorgetragenen Gedichte von Miklós Radnóti waren:

  • Schon rötet die Sonne die Beeren des Herbstes
  • In deinem Arm
  • Zaudernde Ode
  • Siebente Ekloge
  • Brief an die Gattin

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Bibliothek und dem Informationszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Abteilung für Handschriften und Alte Bücher, im Rahmen der Interkulturellen Wochen statt.