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„Hoch geschätztes Publikum, für Sie habe ich gemalt meine Bilder, nicht für Ochsen nicht für Rinder“ /Josef Wetzl/

Budapest. Die Bilder Josef Wetzls sind die Verschmelzungen impressionistischer und expressionistischer Bildmittel. Sie sind originär und originell: Das pralle Leben mit der „faszinierenden Unbegreiflichkeit des Ursprünglichen“ steht im Fokus der Wetzl´schen camera obscura. In seinen Bildern erzählt Wetzl das eigene Leben nach dem Leitspruch von Terentius: „Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd“. Wetzls Bilderzählungen sind einfach und sie fesseln den Betrachter stets mit Szenen und Begegnungen. Die erstmalig in Ungarn ausgestellten Malereien entstammen aus den Erlebten Wetzls: an der blauen Donau, am stürmischen Balaton, auf Hochzeiten, beim Tanz, im Konzert, Bordell und auf Beerdigungen. Wetzl denkt den Betrachter immer mit, den er zum Teil der Inszenierung werden lässt: Er teilt nur die Umrisse mit, um den Betrachter zu dem eigenen und geheimnisvollen (Durch)Blick zu verführen.

Josef Wetzl wurde 1930 im ungarndeutschen Dorf Magyarhertelend geboren. Als Jugendlicher erlebte er wie russische Soldaten sein Heimatdorf besetzten und seine Schwester verschleppten. Ein Jahr später, mit dem letzten Waggontransport verließ die Familie ihre Heimat und zog nach Sachsen. Zunächst hat der junge Wetzl als Bergmann und Schlosser gearbeitet. Die Leidenschaft für das Malen, die ihn bis heute fesselt, hat er mit Anfang 20 entdeckt. Josef Wetzls Malerei ist farbig und lebendig, aber auch betrübt und provozierend, eine Art „épater le bourgeois“ eben.  Sind die Lebensgier, all die Ausgelassenheit in Wetzls Bildern die Mittel, den Tod zu verdrängen? Für Wetzl „Ist das Leben nur ein Traum, der Tod wie ein Erwachen, ewige Frage, da kann man nichts machen.“

In Ungarn feierten seine Bilder am 23. September 2013 im Haus der Ungarndeutschen unter dem Beifall der zahlreich anwesenden Kunstinteressierten Prämiere. Mónika Ambach, die Direktorindes Ungarndeutschen Zentrums und Melani Barlai von der Andrássy Universität/netPOL begrüßten die Gäste, die anschließend die einleitenden Worte Josef Wetzls per Videobotschaft entgegen nahmen: „Meine Bilder sind wie Bücher, die man lesen kann und wenn ich mich mit einem Bild auseinandersetze, kann ich nichts Schöneres mitbekommen, als die Schönheit und die Herrlichkeit des Lebens, aber auch die Traurigkeit“.  Wetzls Sohn, der jüngere Josef Wetzl brachte die Entstehungsgeschichte der Bilder mit und bat die Gäste: „Lesen Sie nicht nur die Titel, sondern auch die Inhalte der Bilder und lassen Sie sich etwas Zeit dabei – und das taten die Gäste.

2010,  zum 80. Geburtstag des Künstlers wurden seine Arbeiten aus 55 Jahren erfasst und der „große Lebensrückblick“ mit dem Titel „Die Unterwelt der Gefühle“ in der Neuen Sächsischen Galerie in Chemnitz ausgestellt. Durch die Zusammenarbeit des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums, des Hauses der Ungarndeutschen, des Ungarischen Kulturvereins Chemnitz, des Netzwerks Politische Kommunikation und der Andrássy Universität Budapest ist es gelungen, die „Unterwelt der Gefühle“ nun auch in Budapest zu erleben. Ein besonderer Dank gilt dem Ungarischen Kulturverein Chemnitz, der den Transport und die Versicherung der Bilder organisierte. Für 2014 ist es geplant, die Malerei von Josef Wetzl auch nach Pécs zu bringen.

Bis dahin darf man die Phantasien locker lassen …

Melani Barlai

 

Info: Die Ausstellung ist bis zum 11. Oktober 2013, Mo. bis Fr.: 10-16 Uhr, im Haus der Ungarndeutschen (Lendvay Straße 22, 1062 Budapest) zu besichtigen.

 

Josef Wetzl képeinek kiállítására került sor 2013. Szeptember 23-án Budapesten, a Magyarországi Németek Házában. A közönség nagy számban és különös érdeklődéssel fogadta Josef Wetzl képeit és videó üzenetét, amelyben a művész háláját fejezte ki, hogy festményeinek bemutatása Magyarországon első alkalommal megvalósulhatott. Munkái keletkezésének történetét fia, ifj. Josef Wetzl hozta el a terembe és azokat személyes élményeivel kiegészítve osztotta meg a vendégekkel, akik szívesen követték a wetzl-i tanácsot, amely szerint a festményeket, mint könyveket érdemes többszöri elmélyüléssel szemlélni.

A vernisszázst Ambach Mónika a Zentrum igazgatója és Barlai Melani a netPOL (Politikai Kommunikációs Hálózat) és az Andrássy Egyetem nevében nyitották meg. Barlai különösen kihangsúlyozta és köszönte a Chemnitz és környéke Kulturális Egyesület támogatását, amely nélkül a kiállítás nem valósulhatott volna meg.

A magyarországi kiállítás a Wetzl 80. születésnapja alkalmából az Új Szászországi Galéria által: „Az érzelmek alvilága“ címmel 2010-ben megrendezett kiállítás folytatása, ill. annak megismertetési a magyarországi közönséggel. 2014-ben a szervezők Pécsett terveznek egy újabb és még izgalmasabb Wetzl kiállítást.

Addig is érdemes a fantáziákat élénken tartani …

A kiállítás 2013. Október 11-ig tekinthető meg a Magyarországi Németek Házában.

Cím: Lendvay utca 22, 1062 Budapest.

Nyitva tartás: H-P: 10-16 óra.